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Chinesenfasching in Dietfurt an der Altmühl

Dietfurt (tvo). 8.000 Kilometer westlich von China regiert ein Kaiser über die „Chinesen“: In Dietfurt an der Altmühl ist seit der Jahrtausendwende Ko-Houang-Di an der Macht – und seit dem 11.11.2010 erneut in der Gewalt des Rathausschlüssels.

Bis zum Faschingsdienstag regiert der „9. Kaiser von Dietfurt“ die Stadt und ihre „Chinesen“. Am Unsinnigen Donnerstag gipfelt seine Herrschaft im außergewöhnlichen „Dietfurter Chinesenfasching“, einem Karnevalsereignis, das einzigartig in ganz Deutschland ist.

Bis zu 20.000 Besucher kommen jährlich, um den nach dem chinesischen Kaiserreich inszenierten Festzug zu sehen. Dieses Jahr werden die Dietfurter am 3. März 2011 ab 2 Uhr morgens mit dem Weckruf und erstem Faschingsjubel aus den Federn geholt. Mittags beginnt auf der monumentalen Stufenbühne in der Altstadt das Einstimmen auf den riesigen Maskenzug, der sich um 13.61 Uhr mit ca. 50 Wagen und Fußgruppen und mehreren Musikkapellen in Bewegung setzt. Nach der Rückkehr zum Stadtplatz, der während der Faschingszeit „Platz des himmlischen Friedens“ genannt wird, beginnt das Podiumsprogramm mit der Proklamation des Kaisers. Erst spät in der Nacht endet das Faschingstreiben in der Stadt.

Zu Ende ist der „Chinesenfasching“ allerdings erst mit dem offiziellen „Begräbnis“ am Faschingsdienstag, 8. März 2011. Angeführt von einer „Leichbitterin“ zieht der „Begräbnisverein“ von Wirtschaft zu Wirtschaft und lädt zum Faschingskehraus ein. Um 23.30 Uhr treffen sich die Beteiligten im Nachthemd mit Schlafmütze und vollständig maskiert und ziehen unter Wehklagen, mit einer brennenden Kerze in der Hand, durch die Stadt. Zurück am Marktplatz wird die Chinesenhymne gesungen, der Fasching wortreich zu Grabe getragen und in Form einer Puppe verbrannt.

Der Name „Dietfurter Chinesen“ geht auf eine Legende aus dem Mittelalter zurück, in der der bischöfliche Kämmerer Abgaben eintreiben sollte. Als die Dietfurter aus Protest gegen höhere Abgaben ihre Stadtmauer verschlossen, meldete der Kämmerer seinem Bischof, dass sich die Dietfurter wie die Chinesen hinter ihrer großen Mauer versteckten. Bei dem Namen blieb es, doch die Stadtmauern sind nun offen für Urlaubsgäste, Ausflügler, Radfahrer, Archäologiefreunde oder für Besucher des 2. bayerisch-chinesischen Sommers im Altmühltal.

Am Wochenende 9. und 10 Juli 2011 wird dazu die Stadt liebevoll passend zum Motto geschmückt. Besucher erwartet ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Livemusik und vielen kulinarischen Besonderheiten sowie einem Altstadtlauf.

Informationen: Tourist-Information Dietfurt, Hauptstraße 26, 92345 Dietfurt, Tel. 08464/6400-19, Fax 08464/6400-33, touristik@dietfurt.de

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