Wenn in der Samstagnacht des dritten Oktober-Wochenendes wieder Tausende mit kleinen Heftchen in der Hand um die Ecken ziehen, menschengefüllte Busse durch die Straßen kreuzen und die Lichter in den Museen gar nicht mehr ausgehen wollen, dann ist jedem klar: Es ist wieder "Die Lange Nacht der Münchner Museen".
Rund 90 Münchner Museen, Sammlungen, Galerien und Kirchen laden dazu ein, Kunst und Kultur, Technik und Naturwissenschaften in anderem Licht zu erleben. Ob laufende Ausstellungen oder Aktionskunst, große Kunsttempel oder kleine Kulturprojekte: die Vielfalt der Langen Nacht ist einzigartig.
Die Faszination der großartigen Sammlungen des Kunstareals erwartet den Besucher in den drei Pinakotheken und im Museum Brandhorst. In der Neuen Sammlung der Pinakothek der Moderne feiert in dieser Nacht die Videoinstallation "Adyton" ihre Premiere. Das Haus der Kunst erinnert mit "Zukunft der Tradition - Tradition der Zukunft" an eine epochale Schau aus dem Jahr 1910.
Wahrlich anziehend ist das Sonderprogramm im Bayerischen Nationalmuseum: Führungen, Modenschauen und
Geschichten rund um die "Mode-Kunst" lassen den Besucher staunen. Live-Jazz im Foyer sorgt für Kurzweil und Entspannung.
Im Zentrum Neue Technologien des Deutschen Museums bringt Boogie Woogie und Rock'n Roll die Besucher in Schwung. Die weltbekannten Ausstellungen im Erd- und ersten Obergeschoss werden mit Lichtinszenierungen, Musik und Vorführungen bespielt.
Während der Langen Nacht ist auch die MANSonderausstellung "Vom Hochofen zum Hybridantrieb" zugänglich, in
deren Mittelpunkt der erste Dieselmotor steht.
Das Münchner Stadtmuseum lockt mit einer Fülle an Führungen und Konzerten, wie etwa einem nächtlichen Streifzug durch die 200-jährige Geschichte des Oktoberfestes oder einer "amphibischen Puppen-Comedy". Manch ungeahnte Kulturschätze warten darauf, von den Nachteulen entdeckt zu werden: Die Bayerische Staatsbibliothek oder die letzte Getreidemühle Münchens, die Hofbräuhaus-Kunstmühle, halten selbst für Ur-Münchner Überraschungen parat, ebenso wie die Erkundungstouren mit Stattreisen München: Auf den Spuren "Von Henkern und Huren, Bäckern und Brauern" erlebt der Besucher die teils lustigen, teils traurig-schaurigen Seiten der Stadt.
Gänsehaut versprechen auch ein Besuch im Lapidarium im Alten Südfriedhof oder das multimediale Performance-Projekt "Schockgefroren III" im Neuen Gabriel Kino. Im musealen Areal Nymphenburg beschäftigen den Besucher Fragen rund um den Himmel und das Leben auf der Erde: "Space Night" lautet das Motto im Museum Mensch und Natur, das Erwin von Kreibig-Museum im Südlichen Schlossrondell zeigt eine Ausstellung des Künstlers, worin die Erziehungsmethoden Anfang des 20. Jahrhunderts reflektiert werden und im Botanischen Garten finden laufend spannende Exkursionen durch die Gewächshäuser statt.
Das Paläontologische Museum steht die Nacht ganz im Zeichen der Sonderausstellung "Zähne", die Sinnesorgane testen können die Nachtschwärmer im Museum Reich der Kristalle an der "Fühl-Bar" oder Geologischen Museum: Dort kann man selbst herausfinden und -schmecken, was Wein und geologischer Untergrund miteinander zu tun haben.
Installationen und Projekte entführen die Betrachter in Erlebniswelten der unterschiedlichsten Art: Die "Engel" über der Innenstadt des Theater Anu sorgen für Aufsehen und Anregungen, in der Kirche St. Ursula erwachen die großen Frauen der Kirchengeschichte zu neuem Leben: "Metamorphosen des Lichts", eine Tanzcompany und eine Klang-Ton-Collage versprechen ein mystisch-spirituelles Erlebnis.
Am Nachmittag gibt es zwischen 14 und 18 Uhr für Kinder ein attraktives und vergnügliches Sonderprogramm mit Bastelangeboten und speziellen Führungen. Und wem die Lange Nacht zu kurz ist, der kann sie noch auf der Party im Night Club des Hotels Bayerischer Hof ausklingen lassen.
Knotenpunkt ist der Odeonsplatz: Dort können die Besucher Informationen rund um die Veranstaltung einholen, in alle fünf Buslinien einsteigen und sich für den Museumsmarathon stärken: An der Frankenwein-Bar schenkt das Vinorant Alter Hof Weine, Schaumweine und Glühwein aus und sorgt so für einen kulinarischen Start Das Kombiticket für 15,- Euro berechtigt zum Eintritt in die beteiligten Häuser sowie zur Nutzung der MVG-Shuttlebusse und des MVV im Gesamttarifgebiet.
Egal ob Technikfan oder Liebhaber der Malerei, während der Museumsnacht kann sich jeder seine eigene Route zusammenstellen oder sich von der Neugier treiben lassen. Mit dem Shuttleservice der MVG lassen sich alle Museen bequem im 10-Minutentakt erreichen. Die Linie Zentral verbindet zusätzlich die großen Museen im Innenstadtbereich.
Programmhefte und Karten sind ab Mitte September bei den bekannten VVK-Stellen und allen beteiligten Häusern erhältlich.
Weitere Informationen erhalten Sie telefonisch unter: 089.30610041