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Spencer Tunick in München

Nackt - Rot - Gold: Der Nibelungenring in München mit den Augen von Spencer Tunick

Der US-Kunstfotograf Spencer Tunick rief und 1700 Menschen trafen sich um 3:00 Uhr in der Früh am Marstallmuseum in München um sich auszuziehen.

In aller Früh war Sammelplatz für alle Tunick-Fans am Marstallplatz und 1700 Teilnehmer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Gruppe 1 erhielt eine rote bodypainting Farbbox und die zweite Gruppe erhielt eine golden farbene Paste ausgehändigt, die gegen 4:00 Uhr morgens bei lausigen 13 Grad dann auf den ganzen Körper (von der Haarspitze bis zu den Fußsohlen) aufgetragen werden durfte.

5c2fc96da73b4e848146853a823ce011Der Künstler bestand darauf, dass wirklich jede freie Fläche des Körpers mit der entsprechenden Farbe beschmiert wurde. Uhren, Handys, Brillen und Piercing mussten zurück gelassen werden und dann ging es gegen 5:00 zur ersten Location auf die gesperrte Ludwigsstrasse für die erste Aufnahme.

Die Aktionskünstler aus nah und fern legten sich auf den Boden und das zweite Bild wurde im Stehen mit ausgebreiteten Armen für Tunick arrangiert.

Weiter ging es zur Feldherrenhalle bei der der Aufenthalt wegen einiger Missverständnisse im Team von Tunick sich etwas hinzog, was dann bei dem einen oder anderen Nackten zu leichten Bibberanfällen führte. Die Sonne zeigte sich allerdings zu diesem Zeitpunkt bereits über den Dächern Münchens, so dass der Spaßfaktor beibehalten werden konnte. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie es gewesen wäre, wenn es kalt und regnerisch geworden wäre. Doch das Universum hatte ein Einsehen mit dem Starfotograf und seinen nackten, mitwirkenden Künstlern.

In der Zwischenzeit traf die zweite Gruppe in goldfarbenem, nacktem Outfit an der Staatsoper ein und bildete einen Nibelungenring, der nachfolgend mit den roten Teilnehmern gefüllt wurde.

Es war ein geiles Erlebnis - unbeschreiblich und spannend zugleich dabei zu sein. So wie beim Verpackungskünstler Christo, ist dieses Kunstwerk nicht wiederholbar und somit ein geschichtsträchtiges Nacktspiel mit geschichtlich-künstlerischem Hintergrund.

Eine zweite Fotosession gab es am heutigen Sonntag in den Farben blau und grün für rund 100 Teilnehmer an der Oper. Alle Teilnehmer erhalten von dieser einmaligen Aktionskunst einen vom Künstler in limitierter Auflage gehaltenen Kunstdruck, um sich noch in einigen Jahren daran freudig erinnern zu können.

Apropos Erinnerung: Die Bodypaintfarbe hält scheinbar mehr als zwei Tage und wie unsere German News Teilnehmer berichten, ist die Farbe auch nach dem dritten Duschvorgang immer noch zu sehen und überträgt sich leidenschaftlich gerne auf alles, was angefasst wird. Ob Fußboden, Klamotten, Sessel oder Bettlaken. Rot dürfte deshalb die Trendfarbe für rd. 1200 Teilnehmer in 2012 geworden sein.

Am Sonntagabend findet für alle Teilnehmer eine Big Party in München statt und das Nationaltheater zeigt ab dem 30. Juni ein vierminütiges Video über das Münchner Shooting. Die nächsten Aufnahmen plant der Künstler in Berlin, Skandinavien und Italien.

Wir waren dabei und sind froh Ihnen ein paar Eindrücke der neuen Operfestspiele geliefert zu haben.

Weitere Links und Videos zum Event:

www.ardmediathek.de/das-erste/brisant/lasst-koerper-sprechen-1-700-nackte-in-muenchen?documentId=10936348

www.spiegel.de/video/spencer-tunick-in-muenchen-der-ring-mit-1700-nackten-video-1205055.html

www.spencertunick.com

 

Autor: Gerd Bruckner

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