Der Tourismus in Bayern hat 2016 die Rekordergebnisse von 2015 noch einmal übertroffen. Bayerns Wirtschafts- und Tourismusministerin Ilse Aigner: „Bayern ist das beliebteste Reiseland in Deutschland. Jahr für Jahr stellt die Tourismusbranche neue Bestmarken auf. Im vergangenen Jahr konnte sogar die Grenze von 90 Millionen Gästeübernachtungen im Freistaat übertroffen werden. Noch nie kamen so viele Menschen nach Bayern, noch nie gab es so viele Übernachtungen. Damit ist 2016 das erfolgreichste Tourismusjahr des Freistaats überhaupt.“
Trotz einiger Herausforderungen stieg die Zahl der Übernachtungen um 3,1 Prozent auf 90,8 Millionen und die Zahl der Gästeankünfte um 3,5 Prozent auf 35,4 Millionen im Vergleich zum Vorjahr.
Aigner: „Der Bayerntourismus legt mit der Jahresbilanz 2016 zum fünften Mal in Folge Rekordzahlen vor. Über 560.000 Beschäftigte in der Branche stehen für die hohe wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus im Freistaat. Mein Ziel ist es, diese Spitzenposition auszubauen. Qualität und Komfort sind in Bayern zu Hause: Mit der Premiumoffensive Tourismus fördern wir deshalb Investitionen von Hotellerie und Gastronomie zur Qualitätssteigerung, etwa Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen im Bereich der Barrierefreiheit, im Wellness- oder Kinderspielbereich oder Investitionen in eine verbesserte IuK-Infrastruktur. Dabei profitieren jedoch nicht nur die Tourismusbetriebe, sondern auch der Einzelhandel oder das Handwerk vor Ort.“
Auch beim Marketing setzt der Freistaat 2017 Akzente. „Wir wollen ausländische Gäste von der Attraktivität Bayerns noch stärker überzeugen. Mit der Ausrichtung des Germany Travel Mart (GTM), der größten Incoming-Veranstaltung für den Deutschlandtourismus, dieses Jahr in Nürnberg haben wir eine exzellente Bühne Bayern als Reiseland zu präsentieren“, so Aigner weiter. Auch das Lutherjahr 2017 wird mit zahlreichen Veranstaltungen in ganz Bayern gefeiert.
Die UN-Generalversammlung hat das Jahr 2017 zudem als Internationales Jahr des nachhaltigen Tourismus ausgerufen. „Der bayerische Tourismus hat sich bereits seit langem dieses Themas angenommen und ist kontinuierlich dabei die Zukunft des Tourismussektors mit neuen Ideen nachhaltig zu denken“, sagt Dr. Martin Spantig, Geschäftsführer der BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH (by.TM). Mit der gezielten Vermarktung regionaler Identitäten, bayerischer Traditionen und Lebensweisen im Rahmen der Dachmarkenkampagne „Bayern – traditionell anders“ sowie der Vermarktung der einzigartigen Natur und Kultur Bayerns durch die qualifizierten Marken und Sonderthemen schafft die by.TM Anreize für alle Tourismusakteure, zu deren Erhalt beizutragen. Darüber hinaus unterstützt die by.TM das Bayerische Umweltsiegel sowie den Tourismuspreis, im Rahmen dessen 2017 erstmals der Sonderpreis „Nachhaltigkeit“ verliehen wurde, und setzt mit Veranstaltungen wie der Tagung „Kulturtourismus 2030 – neu denken“ Impulse für eine nachhaltige Tourismusentwicklung in Bayern. „Dieses Zusammenspiel aus langfristig angelegtem Marketing, Engagement für nachhaltige Initiativen und Impulsen für die Zukunft macht Bayern zu einem nachhaltigen Urlaubsland. Denn Nachhaltigkeit ist, was nachher hält“, betont Spantig abschließend.
Angela Inselkammer, Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Bayern: „In der bayerischen Hotellerie und Gastronomie arbeiten mittlerweile über 400.000 Menschen, das ist jeder zwanzigste Erwerbstätige Bayerns. Werden die direkt dem Gastgewerbe zuordenbaren Vorleistungen hinzugerechnet, kommen sogar nochmals 150.000 Vollzeitarbeitsplätze hinzu. Damit zählt das Gastgewerbe zu den wichtigsten Arbeitsbeschaffern Bayerns. Und zwar in allen Landesteilen, auch in Regionen, aus denen sich andere Branchen zum Teil seit langem zurückgezogen haben.“ Inselkammer weiter: „Hotellerie und Gastronomie sind als Hauptleistungsträger des Tourismus mittlerweile die regionalen Wirtschaftsmotoren. Sie sind Garanten einer positiven ländlichen Entwicklung. Hoteliers und Gastronomen sind flächendeckend in Bayern vertreten, sind absolut standorttreu, nutzen in hohem Maße regionale Anbieter und zahlen vor Ort ihre Steuern. Gastgewerbliche Betriebe sind die Visitenkarte Bayerns, die Branche ist systemrelevant für den Erfolg unseres Freistaates.“
Die bayerischen Heilbäder und Kurorte haben eine überdurchschnittliche Tourismusbilanz für 2016. Rund 5,4 Millionen Ankünfte bedeuten ein Plus von 5,4 Prozent - das sind fast zwei Prozentpunkte mehr als im bayernweiten Durchschnitt.
Mit 23,5 Millionen Übernachtungen und einem Plus von 3,6 Prozent erreichten sie auch hier ein überdurchschnittliches Ergebnis. „Unter den Top-12-Destinationen Bayerns sind acht Heilbäder und Kurorte. Darauf sind wir stolz“, so der Vorsitzende des Bayerischen Heilbäder-Verbandes Klaus Holetschek. „Diese tolle Bilanz ist kein Zufall. Sie ist das Ergebnis aus Investitionen und Innovationen in unseren Mitgliedsorten.“ Im vergangenen Jahr investierten die Heilbäder und Kurorte über 100 Millionen Euro in ihre touristische Zukunft, in den vergangenen drei Jahren waren es über 200 Millionen Euro. Investiert wurde unter anderem in die Sanierung oder Erweiterung von Bädern oder Kneippanlagen, den Neubau oder die Sanierung von Kurmittelhäusern oder in die Anlage von Rad- und Wanderwegen. Ein Augenmerk legten die Heilbäder auch auf die Digitalisierung und den Breitbandausbau. „Deshalb ist es kein Zufall, dass die ersten zwei Preise beim ADAC Tourismuspreis nach Bodenmais und Bad Kötzting gingen“, so Holetschek. „Wir werden auf diesem Weg weiter machen.“