Kulturreiseführer leitet zu 22 Römerstädten und -stätten in sechs bayerischen Regierungsbezirken
Spuren der Römer finden sich in sechs bayerischen Regierungsbezirken: in Schwaben, Oberbayern, Niederbayern und in der Oberpfalz, aber auch in Mittel- und Unterfranken. Kempten, Augsburg und Regensburg sind Römerstädte mit teils spektakulären Funden. Alte Römerstraßen wurden touristisch wiederbelebt, der Limes ist UNESCO-Welterbe. Jetzt leitet ein eben erschienenes Reisetaschenbuch zu den 22 für den „Otto-Normal-Touristen“ spannendsten Römerstädten und -stätten Bayerns und auf die Römerrouten. „Die Römer in Bayern. Spurensuche zwischen Alpen und Limes“ heißt das 120-seitige Reisetaschenbuch von Dr. Walter Stelzle, das vor allem auf heute noch Sichtbares Wert legt und dabei auf „Fach-Latein“ verzichtet.
Dr. Walter Stelzle ist „gelernter“ Historiker, Tourismus- und Marketingexperte sowie Honorarprofessor an der Hochschule der Römerstadt Kempten. Schon immer wollte der in Gräfelfing lebende Römerbegeisterte einen Reiseführer zu Bayerns Römerstätten verfassen. Stelzles Reisetaschenbuch ist nun im context verlag in der Römerstadt Augsburg erschienen. „Die Römer in Bayern. Spurensuche zwischen Alpen und Limes“ heißt der Titel.
Auf 120 Seiten und mit 124 Abbildungen deutet dieses Buch die Fülle der Römerfunde an. Kempten, Augsburg und Regensburg sind römische Stadtgründungen mit sehenswerten Ausgrabungen und Funden. Am Rand der Alpen, an der Donau und am Main, im Ries und im Altmühltal stößt man auf Bayerns römische Vergangenheit. Der Limes, jetzt UNESCO-Welterbe, war und blieb eine bis heute kaum zu übersehende Kulturgrenze. Vieles ist wenig bekannt: In Schwangau bauten Römer – anderthalb Jahrtausende vor König Ludwig II. – eine äußerst luxuriöse Villa, in Königsbrunn fand man den einzigen Mithrastempel Bayerns, der Apollo-Grannus-Tempel in Faimingen ist eine der größten Tempelanlagen Deutschlands und in Bad Gögging heilte die größte römische Therme nördlich der Alpen. Überreste römischer Donauschiffe sieht man heute im „kelten römer museum“ in Manching. Den Untergang der römischen Kultur bezeugen Mauerreste der Villa rustica bei Holheim, das Limeskastell von Pfünz oder auch die Schatzfunde von Weißenburg und Straubing.
Stelzle führt zu den herausragenden Sehenswürdigkeiten in Bayern – in über 20 Städte und Orte in Schwaben und in der Oberpfalz, in Oberbayern und Niederbayern, Mittelfranken und Unterfranken, in denen Relikte römischer Bauten und Funde in Museen besichtigt werden können. Stelzle erklärt aber auch, wie die Römer Bayerns Flüsse als Transportwege nutzten und welche Bedeutung römische Straßen für Bayern hatten – und haben. Der Reiseführer leitet außerdem zu „römischen“ Tourismusrouten wie der Deutschen Limes-Straße, der Via Claudia Augusta, Via Julia, Via Raetica und Via Danubia. Ein Kapitel für sich ist die Wiederentdeckung der römischen Cäsaren und Götter im Augsburg der Renaissance – in jener Stadt, die als Augusta Vindelicum über Jahrhunderte das Zentrum der römischen Provinz Rätien war.
Das neue Reisetaschenbuch zu den Römern in Bayern (für 9,90 Euro bundesweit im Buchhandel erhältlich) erscheint gerade rechtzeitig vor dem von der Regio Augsburg Tourismus GmbH erstmals organisierten Treffen der bayerischen Römerstraßen, Römerstädte und -orte im Römischen Museum Augsburg.