Am 30. April tanzt München zur Langen Nacht der Musik in den Mai. Über 100 Spielorte in der Innenstadt laden ein zum Zuhören, Mitwippen und Tanzen. Mit dabei sind nicht nur große Konzerthäuser, Bühnen und Musikkneipen – auch viele Cafés, Bars, Restaurants, Kirchen, Tanzschulen, Kulturinstitute, Museen, Clubs, Hotels wie auch die Agentur für Arbeit und das Kultusministerium haben eigens ein nächtliches Konzertprogramm auf die Beine gestellt. So vielfältig und reizvoll wie die Mischung der Spielorte ist auch das Programm. Neben Klassik, Oper und Orgelmusik werden Rock, Pop, Jazz, Swing, Salsa, Tango, Funk & Soul, traditionelle und moderne Volksmusik sowie Tanzkurse, Führungen und Performances geboten – alles live.
Von Haus zu Haus kommt man mit dem Shuttlebus, denn alle Spielstätten sind miteinander vernetzt und werden im 10-Minuten-Takt angefahren. Das Kombiticket kostet 15 € und gilt als Eintrittskarte für alle beteiligten Häuser sowie als Fahrkarte für die Shuttlebusse der MVG. Eine fest vorgegebene Route gibt es nicht – jeder kann sich seinen eigenen Konzertplan zusammenstellen, oder sich einfach treiben lassen.
In jedem Fall erwartet die Besucher eine Reise durch München, auf der man nicht nur in die Musik unterschiedlichster Genres, Kulturen und Epochen hineinschnuppern kann. Der eine oder andere Besucher entdeckt ganz nebenbei auch ihm unbekannte Orte und Spielstätten seiner Stadt.
Eröffnet wird Die Lange Nacht der Musik um 20 Uhr im Theatinerhof des Kultusministeriums von einer preisgekrönten Bigband. Vom Odeonsplatz aus starten alle Shuttlebuslinien zu den restlichen Spielorten:
„Die Entführung aus dem Serail“ von W.A. Mozart steht in der Bayerischen Staatsoper auf dem Programm, in der Lounge am Lenbachplatz präsentieren BMW und „U 21“ von BR-KLASSIK junge Stars und arrivierte Künstler aus Klassik, Jazz und Pop. Das Programm der Musikhochschule steht im Zeichen des Barock. Das ganze Haus bespielt wird auch im Gasteig: Ob bayerische Mädels-Brass-Band, moldawisches Akkordeon oder virtuose Klaviermusik großer Meister –- in allen Sälen und Foyers wird musiziert, gerockt, gejazzt und getanzt. Seine Türen für die Nachtschwärmer öffnet auch die Agentur für Arbeit München, denn hier zeigt die ZAV-Künstlervermittlung den großen Facettenreichtum des musikalischen Showbusiness: ein Kammerorchester, zwei Damentrios, Musical made in München, Jonglagekünstler, Business Entertainment und Bands wie die Roaring Zucchinis und Los Chicos del Valle geben sich die Ehre.
Zahlreiche neue Spielstätten bereichern auch in diesem Jahr wieder das Programm: Szenebars wie das Flex oder das Kooks bieten Rock und experimentelle Partymusik, das Hotel Holiday Inn lädt zu „Scotty Bullock Trio vs. DJ Roland Schmuderer“, im Aloft München fasziniert der Beatbox Europameister Robeat mit seiner perfekten Schlagzeugimitation nur mit Hilfe eines Mikrophons. Im Akademischen Gesangverein besingt, neben klassischer Musik, A-capella-Konzerten und einem Improvisationstheater, die Gruppe 17Kerschgeist ihre Sichtweise des bayerischen Lebensgefühls. Weitere bayerische Mundart erwartet die Besucher im Gasthaus Isarthor oder der Alten Rotation. Newcomer und bekannte Namen aus ganz Deutschland treffen in der Zentrale der GEMA aufeinander und in der Glockenbachwerkstatt garantieren Münchner Größen ein musikalisches Feuerwerk, denn hier sind Tuna Trio and the Gost sowie die Express Brass Band zu Gast.
Anlässlich des Internationalen Tag des Jazz haben zahlreiche Locations Jazzkünstler eingeladen und auch die Kirchen sind in diesem Jahr stark vertreten: Konzerte in besonders stimmungsvollem Ambiente und Akustik bieten neben der Pfarrkirche Mariahilf auch St. Lukas, St. Markus, St. Ursula und die Erlöserkirche. Lange Nacht-Premiere feiern drei Kirchen: die Heilig Kreuz Kirche in Giesing zeigt ein spektakuläres Musik- und Lichtkunstprojekt, in der Ehemaligen Karmeliterkirche schaffen Künstler eine raumgroße, interaktive Installation, welche auf die Besucher reagiert. Das Ensemble Nunc Dimittis kombiniert in St. Andreas tradierte Musik alter Meister mit freien Improvisationen und Klanglandschaften.
In die Musik und das Heimatgefühl Europas und der weiten Welt hineinschnuppern kann man vielerorts in dieser Nacht, wie etwa im Münchner Stadtmuseum oder im spanischen Instituto Cervantes, im Konferenz Zentrum des Generalkonsulats der Republik Polen sowie im benachbarten Tschechischen Zentrum, wo Roma-Musik des Gypsy Spirit Duos für Stimmung sorgt. Eine argentinische Tangonacht mit Quadro Nuevo steht im OskarMaria im Literaturhaus auf dem Programm, und wer bei ausgelassener irischer Musik und Stimmung feiern möchte, sollte nicht Ned Kelly’s Australian Bar verpassen.
Partystimmung und laute Musik garantieren „Rock im Ratskeller“ oder die Rockbox Bar im Tal und wer noch weiter durch die Nacht ziehen und tanzen möchte, dem seien der Night Club im Hotel Bayerischer Hof und die zahlreichen Open End-Spielorte ans Herz gelegt.
Programmhefte und Karten für Die Lange Nacht der Musik gibt es ab April bei allen beteiligten Spielstätten und den bekannten VVK-Stellen, Programm auf www.muenchner.de/musiknacht