Gestern war einer dieser Sommerabende, die ich mir immer wünsche. Es war lange hell, viele Menschen waren draußen, alle gut gelaunt und selbst um Mitternacht konnte ich unbeschwert durch die sommerliche Nacht nach Hause radeln.
Es war der ideale Abend für das Pop-Up-Sommerkino an der HFF. Bereits seit dem 1. Juli finden hier Vorstellungen statt, während des Filmfestes und seit dem 11. Juli auch das Seriencamp Festival. Fünf Nächte fünf Serien – auch wenn das Wetter wohl nicht so ganz mitspielen möchte. Ein besonderer Ort ist dieser Innenhof der HFF. Mitten in der Stadt, versteckt, idyllisch, lauschig – man muss den Eingang ein wenig suchen – doch dann öffnet sich eine Oase für Kinofreunde. Es gibt Drinks und Popcorn, eine große Leinwand und viel Platz für die Besucher. In der Regel ist der Eintritt frei.
Gestern liefen die ersten beiden Folgen der Miniserie „It´s a Sin“. Darin geht es um eine Gruppe junger Männer, Freundschaften, Homosexualität und Aids. Meine Zeit, meine Musik, meine Klamotte und natürlich das Thema Aids. Ich kann mich noch gut erinnern, wie damals über die neue „Seuche“ spekuliert wurde. Woher kommt sie, wen trifft sie, was kann man tun um sich zu schützen. Es hat Jahrzehnte gedauert dieses Trauma von damals zu überwinden. Stigmatisierungen, der obligatorische Aidstest, wenn man einen neuen Partner hatte, so war das damals. Meine Kollegin, die mich begleitet hat, ist Mitte der 90-er geboren. Sie war schockiert über die damaligen Umstände, sie ist mit Aids als klar definierte Krankheit aufgewachsen. Wie gut, dass es solche Filme gibt – auch das ist eine Zeit, die wir nicht vergessen sollten.
Besonderes Highkight: 25. Juli "In the Summertime"
Das POPUP-Sommerkino geht noch bis 6. August und ist am Bernd-Eichinger-Platz 1 zu finden.
Mehr Infos unter www.popup-sommerkino.de/
Bildnachweis: Susanna Waldorf